Irgendwo im Südwesten Schwedens, im Niemandsland an der Grenze zu Norwegen, weit weg von den Hauptstraßen findet man nach einigen Kilometern holpriger Fahrt vorbei an Seen und Wiesen im Wald einen Ort, wo die Träume kleinbürgerlichen Reichtums der sechziger und siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts ihr Dasein fristen. Es ist der Autofriedhof von Bastnäs, auf dem einige hundert Autos dornröschenartig vor sich hindämmern.
Es waren zwei Geschichten über den Ort zu erfahren. Zwei Brüder kauften all die Opel, Volvo und VW zur Ersatzteilgewinnung auf und konnten den Platz vor ihrem eigenem Ableben nicht mehr beräumen, wahrscheinlich hatten sie aber nie die Absicht. Oder, ausreisewillige Schweden konnten die Autos wegen der hohen Einfuhrzölle nicht mit nach Norwegen nehmen und ließen sie dort stehen.
Mittlerweile habe ich gelesen, dass die Brüder Ivansson die Autos wegen gewisser "Zollerleichterungen" in Einzelteilen über die wenige Meter nahe Grenze nach Norwegen "exportierten" und dort wieder zusammensetzten, bis sie ihr einträgliches Geschäft 1986 Aufgaben und die restlichen Wracks im Wald zurückließen.
Es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis die Natur den Ort zurück erobert hat.
August 2011